Lauterer Kanu-Rennsport-Team erfolgreich

Zwei Deutsche Meister im Kanu-Marathon 1999

Zwei Aktive in das National-Team berufen
 

Große Erfolge feierte die Lauterer Kanu-Rennsport-Gruppe bei den Deutschen-Kanu-Marathon-Meisterschaften 1999 auf dem Lampertheimer Altrhein. Zwei Meister-Titel und weitere hervorragende Platzierungen konnten errungen werden und bildeten die vorläufige Krönung der erfolgreichen Aufbau-Regatten in diesem Jahr. Zwei Aktive qualifizierten sich für die Deutsche Nationalmannschaft und werden in Tyn in Tschechien an den Start gehen .

Die in den letzten Tagen anschwellenden Wassermassen des Rheins machten im Vorfeld den Sportlern und Organisatoren der Kanu-Marathon-Meisterschaft große Sorgen. Treibholz und unberechenbare Wasserverhältnisse stellten auch in der Nacht vor dem Wettbewerb die Durchführung der Veranstaltung in Frage. Erst am Morgen, unmittelbar vor der Mannschaftsleiterbesprechung, konnte für die aus ganz Deutschland angereisten Vereine grünes Licht und freie Fahrt gegeben werden. Mit massivem Einsatz hatten die ausrichtende Regattagemeinschaft Lampertheim und das Technische Hilfswerk den größten Teil der Strecke startklar gemacht, und doch mußte die Streckenführung in letzter Minute geändert und die Anzahl der erforderlichen Portagen, den für den Kanu-Marathon typischen Umtragestellen, erhöht werden.

Mit siebzig Vereinen war das Meldeergebnis für diese Deutsche Kanu-Marathon-Meisterschaft so gut wie nie zuvor.

Den ersten großen Erfolg für das Lauterer Kanu-Team, das sich Renngemeinschaften angeschlossen hatte, sicherte der 17jährige Daniel von Aswegen, für die Rheinbrüder aus Karlsruhe startend, mit dem Sieg über 22 Kilometer und dem Gewinn seiner ersten Deutschen Meisterschaft. Auf der Strecke äußerst stark und taktisch clever an den vier Portagen, an denen die Aktiven die Boote blitzartig verlassen, sie ca. 100m tragen und an anderer Stelle wieder besteigen müssen, zeigte er seine Klasse. Mit diesem Sieg machte der junge Athlet den Marathonreferenten und den Vize-Präsidenten des Deutschen Kanu-Verbandes auf sich aufmerksam und wurde für den bevorstehenden Junioren-World-Cup in das Team der Deutschen Nationalmannschaft berufen. Dort wird er sich für die nachfolgende Junioren-Weltmeisterschaft qualifizieren können.

Den zweiten großen Erfolg feierte das Lauterer Renn-Team mit dem Sieg im Zweierkajak der weiblichen Jugend über 15 km und drei Portagen. Rita von zur Mühlen mit ihrer Zweierpartnerin Svenja Hinze, beide amtierende Deutsche Vizemeisterinnen im Viererkajak, verteidigte souverän in einem Start-Ziel-Sieg ihren Titel aus dem Vorjahr und gewann wiederum die Deutsche Meisterschaft. Die beiden 15jährigen Mädchen mußten sich von Portage zu Portage auf neue Verhältnisse einstellen. Das Hochwasser stieg und veränderte ständig die Anlandungszone, so daß die Laufpassagen mit dem Zweierkajak zunehmend schlammig und gefährlicher wurden. Die Mädels, ebenfalls für die Rheinbrüder am Start, hatten sich jedoch bereits im Winter in Trainingslagern in Portugal und Spanien fit gemacht und waren auf dem Wasser so schnell, daß sie es an den Umtragestellen sogar ruhig angehen lassen konnten.

Einen ersten Platz sicherte sich ebenfalls Kathrin Frantzen mit ihrer Partnerin Juliane Geuß bei den Damen Junioren über 22 km und vier Portagen. Auch diese beiden, für den WSV-Wiesbaden-Schierstein startend, zogen bereits am Start der Konkurrenz davon. Kritisch wurde das Rennen für beide, als sich Kathrin bei der letzten Portage auf schlammigem Boden im Gerangel mit Booten eines anderen Rennens verletzte und nur humpelnd den Steg zum Wiedereinstieg erreichen konnte. Doch auf dem Wasser wurde der Zeitverlust herausgefahren und der Sieg gesichert. Wenn auch auf Grund einer Sonderbestimmung im Regelwerk dieser Sieg nicht als Meisterschaft gewertet werden konnte, erreichte damit Kathrin Frantzen den vorläufigen Höhepunkt ihrer Kanu-Laufbahn und wird im National-Trikot an dem bevorstehenden Internationalen Junioren-World-Cup teilnehmen.

Auch die beiden Jungs der Kanu-Gruppe vom Gelterswoog setzten sich gut in Szene. So startete Daniel Frantzen im Einerkajak der männlichen Jugend über 15 km mit drei Portagen in dichtem Konkurrentenfeld. Besonders an den Umtragestellen wurde es eng und man mußte sich geschickt und manchmal mit Ellbogen durchsetzen. Daniel erreichte in der Endabrechnung als Jüngster in seinem Jahrgang einen guten zehnten Platz. Christoph Baum und sein Lampertheimer Partner Erik Schäfer starteten im Zweierkajak der männlichen Jugend über 15 km gut, kämpften im Spitzenpulk und wurden dann aber die Pechvögel. Sie mußten an vierter Stelle liegend umtragen. Bereits in der ersten Passage erhielt die Steueranlage ihres Kajaks beim Wiedereinsetzen einen Schlag. Danach war die Geradeausfahrt für die lange Reststrecke nicht mehr möglich, so daß die Jungs maßlos enttäuscht das Rennen einstellen mußten.

"Ein Supergefühl, mit zwei Deutschen Meistertiteln und zwei frisch gebackenen Nationalfahrern an den Gelterswoog zurückzukommen, zumal wir auf dem See im Training nur 1500m im Kreis fahren können," kommentierte der Heimtrainer der Truppe, Jörn von zur Mühlen, die Erfolge. "...aber die Ergebnisse kommen nicht überraschend. Bereits in den Aufbauwettkämpfen des Jahres wurde schon gepunktet. Auch die Zusammenarbeit mit leistungssportorientierten anderen Vereinen zahlt sich für die Aktiven voll aus."

Die herausragenden Ergebnisse der Aufbauwettkämpfe:

Frühjahrsregatta des Deutschen Kanu-Verbandes in Köln:

Rita von zur Mühlen im Viererjakak(K4) über 500m 1.Platz; im Zweierkajak(K2) über 6000m 1.Platz, über 500m 2.Platz; im Einerkajak(K1) 3.Platz.

Christoph Baum K4 männl.Jugend 6000m 2.Platz, 500m 5.Platz;

Kathrin Frantzen K2 D-Junioren 6000m 3.Platz; K4 D-Junioren 500m 4.Platz,

Regatta Esslingen/Neckar:

Daniel von Aswegen K4 Herren Junioren 500m und 1000m 1.Platz; im K2 500m 2., über 1000m 4.Platz; Im K1 1000m 3.Platz, über 500m 4.Platz;

Christoph Baum K1 Staffel männl.Jugend 200m 1.Platz